Wundversorgung: Am Anfang steht immer die Frage, um welche Art von chronischer Wunde es sich handelt.
Bei der Wundversorgung unterscheidet man drei Arten von chronischen Wunden.
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Ulcus cruris, auch offenes Bein oder Unterschenkelgeschwür genannt
- Diabetisches Fußsyndrom
- Dekubitus (Wundliegen)
Wundversorgung bei Ulcus cruris: Venen oder Arterien sind schuld.
Ein Ulcus cruris kann unterschiedlich groß sein – von einem halben Zentimeter bis zur Ausbreitung über den ganzen Unterschenkel. Unsere Empfehlung: Sobald Sie feststellen, dass eine Wunde nicht heilt, auch wenn sie nur erbsengroß ist – wenden Sie sich an einen Arzt. Je schneller die Wunde richtig behandelt wird, desto besser.
Diabetisches Fußsyndrom: Vor allem Diabetiker haben oft chronische Wunden und benötigen eine professionelle Wundversorgung.
Hier sind meist Zehen, Zehenzwischenräume und/oder Sohle betroffen. Gerade Diabetiker sollten diese Körperareale gut im Blick haben. Denn häufig ist die Reizweiterleitung, also das Schmerzempfinden, bei ihnen eingeschränkt. So werden Wunden zu spät entdeckt und nicht selten müssen dann Zehen oder Vorfuß amputiert werden.
Dekubitus: Langes Liegen ist die Ursache, weshalb chronische Wunden entstehen und Wundversorgung notwendig wird.
Wenn eine Körperstelle über längere Zeit mit Druck belastet wird, kann ein Druckgeschwür entstehen. Oder anders gesagt: Es besteht die Gefahr, dass man sich wundliegt.
Die Wunde entsteht, weil Blutgefäße komprimiert werden und dadurch keine ausreichende Nährstoffversorgung mehr im Gewebe stattfindet. Das passiert zum Beispiel häufiger bei alten Menschen, die kaum Fettgewebe haben. Gerade wer viele Stunden auf der gleichen Stelle liegt, weil er sich nicht mehr selbständig drehen kann, läuft Gefahr, einen Dekubitus zu entwickeln.
Was versteht man eigentlich unter moderner Wundversorgung und welche Produkte eignen sich für welche chronische Wunde.
- Wunden brauchen Feuchtigkeit
Früher glaubte man, dass eine Wunde frische Luft braucht und möglichst trocken behandelt werden sollte. Das ist schon lange überholt. Bei der modernen Wundversorgung wird Feuchtigkeit in die Wunde eingebracht. Denn ohne Feuchtigkeit können sich Zellen nicht vermehren und es bildet sich kein neues Gewebe.
- Wunde müssen steril abgedeckt werden.
So gelangen keine Bakterien hinein.
- Wundursachen müssen behoben werden.
Wenn zum Beispiel ein Gefäß in der Nähe der Wunde verstopft ist, kommen keine Nährstoffe dort an und die chronische Wunde kann nicht heilen.
Moderne Wundauflagen zur Wundversorgung: Schützen, befeuchten und saugen auf.
Viele Wunden sind nicht nur oberflächlich, sondern gehen in die Tiefe. Häufig wird dann unter dem Verband noch ein Spezialprodukt in die Wunde eingelegt. Dafür haben wir viele verschiedene Materialien in petto. Diese werden auf dem Wundgrund platziert und füllen die Wunde bis auf Hautniveau auf. Darüber kommt dann z.B. ein Schaumverband, sodass die Wunde nach außen abgeschlossen ist und keine Keime hineingelangen. Denn natürlich heilt eine keimbelastete Wunde schlechter.
Der Klassiker in der Wundversorgung sind Schaumverbände. Sie sind weich, saugfähig und flexibel. So können sie zum Beispiel auch unter Kompressionsverbänden als Schutz und Polsterung dienen.
Spezialprodukte im Bereich Wundversorgung – weil jede chronische Wunde anders ist.
Beispiele:
- Die Hydrofaser bindet Exsudat (Substanz, die aus einer Wunde austritt) und schließt Keime und Bakterien ein. Nimmt man sie aus der Wunde heraus, entfernt man die Keime gleich mit. Zusätzlich schützt sie den Wundrand und die Umgebung vor dem aggressiven Exsudat.
- Bakterienbindende Kompressen funktionieren ähnlich wie die Hydrofaser; sie nehmen jedoch durch eine hydrophobe Wechselwirkung nur Bakterien und keine Flüssigkeit mit auf.
- Der Superabsorber saugt Flüssigkeit auf – mehr noch als der Schaumverband. Es gibt verschiedene Saugstärken.
Melden Sie sich, wenn Sie eine chronische Wunde haben oder auch, wenn Sie unsicher sind, ob es sich überhaupt um eine chronische Wunde handelt. Wir sind für Sie da.